Wie viele Riechrezeptoren stehen dem Menschen zur Wahrnehmung von Düften zur Verfügung?
Zwar enthält das menschliche Erbgut ungefähr eine Million Gene zum Riechen, davon sind jedoch rund 97 Prozent stillgelegt. Wir brauchen sie in unserer modernen Umwelt schlicht nicht mehr. Im Schnitt sind heute nur noch ca. 350 Riechrezeptoren in Benutzung.
Stimmt’s oder stimmt’s nicht? Entwicklungsgeschichtlich ist der Geruchssinn einer der ältesten Sinne der Evolution.
Lange bevor Lebewesen sehen und hören konnten, nahmen sie Geruchssignale wahr, denn mittels chemischer Signale werden Botschaften übermittelt, die das Überleben und Fortpflanzen sichern. In unserem zivilisierten Leben mit seinen zahlreichen visuellen, akustischen und haptischen Reizen messen wir dem Geruchssinn dennoch nur noch eine geringe Bedeutung bei.
Tiere sind uns Menschen beim Riechen (mindestens) eine Nasenlänge voraus, doch welches Säugetier hat den leistungsfähigsten Riecher?
Mit bis zu 1200 verschiedenen Riechrezeptoren haben Ratten und Mäuse die „Topnasen“ unter den Säugetieren, gefolgt von Hunden und Katzen mit ca. 800 bis 900. Ihre Hochleistungs-Riecher ermöglichen ihnen dabei nicht nur das Finden von Nahrung, sondern auch die Kommunikation mit Artgenossen. Über Duftmarkierungen werden zum Beispiel Informationen zur Rangordnung, Orientierung oder Warnung vor Gefahren sowie zu Reviergrenzen und Familienzugehörigkeiten vermittelt.
Wie nennt man die Fähigkeit Sinneseindrücke verschiedener Sinnesgebiete (Augen, Ohren, Nase usw.) gleichzeitig wahrzunehmen?
Abgeleitet von den altgriechischen Wörtern syn (= zusammen) und aisthesis (= Empfinden) bezeichnet man die besondere Fähigkeit Sinneseindrücke verschiedener Sinnesgebiete (Augen, Ohren, Nase usw.) gleichzeitig wahrzunehmen als Synästhesie. Bei Synästhetikern liegt eine spezifische Vernetzung im Gehirn vor, wodurch es zu einer Verschmelzung verschiedener, eigentlich voneinander unabhängiger Sinneseindrücke kommt. Manche nehmen daher Düfte farbig wahr, können Buchstaben fühlen oder Worte schmecken.
Wie bezeichnet man das vollständige Fehlen oder den Verlust des Geruchssinns?
Anosmie bezeichnet das vollständige Fehlen bzw. den Verlust des Geruchsinns. Die Ursache kann eine Störung im Bereich der Hirnnerven, eine Virusinfektion oder eine chronische Nebenhöhlenentzündung sein. Da überwiegend der Geruchssinn für die Wahrnehmung des Geschmacks von Speisen und Getränken verantwortlich ist, kann die Unfähigkeit zu riechen die seelische und körperliche Gesundheit beeinträchtigen.